Erste Gemüse-Aussaat
Die Tage werden wieder länger und wir können in das neue Gartenjahr starten. Wer genau wissen möchte woher sein Gemüse stammt, baut sein Gemüse im eigenen Garten oder auf dem Balkon selber an und kann ab Februar auf der warmen Fensterbank schon die ersten Gemüse und Kräuter vorziehen. Die gesunden Microgreens können sogar durchgehend kultiviert werden.
Einige Gemüsesorten können schon jetzt auf der Fensterbank ausgesät und vorgezogen werden. Am besten stehen sie auf hellen Fensterbänken und möglichst nicht direkt über einer Heizung, denn durch die warme Luft trocknet das Substrat schnell aus. Bei Temperaturen um die 20 °C keimen die Samen gut. Als Aussaatgefäße eignen sich kleine Anzuchttöpfchen, Torfquelltöpfe, Anzuchtplatten oder flache Aussaatschalen prima. Das richtige Substrat, z.B. Bellandris Anzuchterde ist locker und durchlässig, humusreich und nährstoffarm. Für eine hohe Luftfeuchtigkeit sollten die Aussaatgefäße entweder abgedeckt werden oder in kleine Gewächshäuser gestellt werden.
Was schon ausgesät werden darf
Gemüse mit langer Kulturdauer, wie Paprika, Chilis oder Auberginen können schon ab Februar ausgesät werden. Kopfsalat kann ebenfalls schon ab Februar vorgezogen werden, sobald draußen kein Frost mehr zu erwarten ist, kann er sogar ins Freiland umziehen und schon im Mai geerntet werden. Bei Tomaten, Zucchini oder Kürbissen sollte man besser noch etwas warten. Die spätere Aussaat, frühestens ab Ende Februar, besser noch ab Mitte März, gleichen sie durch ein zügigeres Wachstum unter besseren Lichtbedingungen rasch aus. Werden sie zu früh ausgesät, leiden sie unter Lichtmangel und vergeilen, was bedeutet, dass sie lange, zu weiche, helle Triebe bilden. Am besten beachtet man immer die Angaben auf der Verpackung des Saatguts, dann kann nichts schief gehen. Unterirdisch wachsende Sorten wie Möhren oder Rote Bete gedeihen besser, wenn sie direkt im Freiland ausgesät werden, unter einem Vlies kann dies im Frühbeet schon ab Ende Februar geschehen.
Mischkultur: Auf gute Nachbarschaft
Werden die aus dem Saatgut gewachsenen kleinen Pflanzen später ins Beet gesetzt, lohnt es sich auf den passenden Nachbarn zu achten, denn die Pflanzen können sich gegenseitig im Wachstum beeinflussen. Gute Beet-Nachbarn ergänzen sich zu einer starken Gemeinschaft und die Beetfläche wird optimal ausgenutzt: Größere Pflanzen schattieren z.B. das Beet und verringern so Bodenverdunstung und die Unkrautbildung. Tomaten und Gurken sollten z.B. nie nebeneinander gepflanzt werden, da Tomaten einen komplett anderen Standort als Gurken benötigen. Auch mit Kartoffeln, Paprika oder Erbsen vertragen sich Tomaten nicht so gut. Dafür können Tomaten z.B. prima neben Petersilie gedeihen. Petersilie benötigt nur wenig Nährstoffe für sein üppiges Wachstum, so dass die Nährstoffe im Boden optimal genutzt werden können. Salat ist ebenfalls ein guter Pflanzpartner für die hoch wachsenden Tomaten, da die Platzressourcen so ideal genutzt werden können. Kopfsalat und Kohlrabi halten sich dagegen gegenseitig Schädlinge vom Leib und Rosmarin hilft gegen die Möhrenfliege.
Für die schnelle Ernte
Mini-Gemüse- und Kräuterkeimlinge, sogenannte Microgreens, sind vor allem im Bereich Urban Gardening der Trend in Sachen Gemüse. Auch im Winter bringt das Superfood Vitamine, frischen Geschmack, Energie und Farbe auf den Teller. Schon nach zwei bis drei Wochen, sobald sie ihre Keimblätter gebildet haben, können die Pflänzchen, die praktischerweise auf kleinstem Raum auf der Fensterbank gezogen werden können, verzehrt werden. Anders als bei Keimsprossen, die komplett gegessen werden, lässt man schnellwüchsigen Gemüse- und Kräutersorten wie Senf, Kresse, Radieschen, Brunnenkresse, Schnittsalate, Dill oder Koriander etwas länger wachsen und schneidet sie knapp über der Erde ab.